Gleichheit für alle

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von Rebecca Walkiw


„Alle Menschen sind gleich erschaffen“ ist ein Grundsatz, den wir Amerikaner immer wieder im Laufe unseres Lebens zu hören bekommen. Er erscheint in unserer Unabhängigkeitserklärung, die im Jahre 1776 von Thomas Jefferson verfasst wurde, und er gilt als Fundament der amerikanischen Demokratie. Dieses Prinzip sollte die grundlegenden Freiheiten und natürlichen Rechte aller Bürger der Vereinigten Staaten garantieren. Vielen Amerikanern jedoch – unter ihnen Frauen, ethnische Minderheiten und Menschen mit geringeren Fähigkeiten, geringerer Bildung und wenig oder keinem materiellen Eigentum – ist Gleichheit schon vom ersten Tage unserer nationalen Unabhängigkeit an verwehrt worden, denn der Vater unserer Verfassung, James Madison, hat sein Bestes getan, um dieses universale Prinzip der Gleichheit durch sein eigenes Prinzip der „ungleichen Fähigkeiten zum Erwerb von Eigentum“ – begründet in „The Federalist" (Nr. 10) – auf weiße, männliche Eigentumsbesitzer zu beschränken. Diesem Prinzip zufolge sind Eigentumsbesitzer, die 1787 einzig und allein wohlhabende weiße Männer waren, mit ungleichen Fähigkeiten ausgestattet, aus denen sich ihre Rechte, Eigentum zu erwerben, ableiten. Weiterhin ist, laut Madison, die vornehmste Aufgabe der Regierung der Schutz dieser Fähigkeiten. Mit anderen Worten ist die Hauptaufgabe der Regierung, die privilegierten Eigentumsbesitzer vor der nicht privilegierten Volksmasse zu schützen (siehe dazu „All Men Are Created Equal?" von Steven Hill.)
 
Hat sich seit 1776 in bezug auf Gleichheit in Amerika etwas verbessert? Heute beanspruchen die oberen 20 Prozent der amerikanischen Verdiener über die Hälfte des nationalen Einkommens, während die unteren 20 Prozent nur 3,4 Prozent davon abbekommen. Zudem gibt es in den USA 269 Milliardäre, die in unvorstellbarem Luxus leben, während 37 Millionen Amerikaner unter der Armutsgrenze leben, wobei viele von ihnen zwei oder drei Jobs ausüben (siehe „37 Million Poor Hidden in the Land of Plenty“ von Paul Harris). Global gesehen besitzen die 356 reichsten Familien der Welt 40 Prozent des Reichtums der ganzen Menschheit, während die verbleibenden 7 Milliarden Mitglieder unserer globalen Familie um ein Stück des Kuchenrestes mehr oder weniger kämpfen müssen. Fast die Hälfte der Menschheit ist Verlierer in diesem Kampf und lebt in Armut. Ungleichheit ist die Grundursache aller Diskriminierung, Intoleranz, Missachtung, Erniedrigung, Unterdrückung, Ausbeutung, Misswirtschaft und Sklaverei. Zusammen mit einer schnell wachsenden Bevölkerung führt dies zwangsläufig zu Massenarbeitslosigkeit, dem Zusammenbruch traditioneller sozialer Leistungen wie Kranken- und Altersfürsorge sowie zu Nahrungs-, Wasser-, Wohnungs- und Energieknappheit und schließlich zu Armut, Hunger und Krankheit. Von diesen Folgen sind bereits viele der hart arbeitenden Amerikaner der Unter- und Mittelschicht betroffen, wohingegen die Oberklasse weiterhin im Luxus schwimmt, wegen der ungleichen Rechte vermögender Bürger, noch mehr Vermögen, Reichtum und Eigentum als der Rest der Menschheit zu erwerben, aufgrund deren ungleichen Fähigkeiten. Wenn wir als Amerikaner und als globale Menschheit nichts tun, um diese Ungleichheit aufzuhalten, wird uns dies tiefer und tiefer in einen Morast von unwiderruflichen Folgen hineinführen, wie Tyrannei, Diktatur, Gewalt, Gier, Hass, Terror, globalen Krieg, Bürgerkrieg, nationale Auflösung und Anarchie.
 
Offensichtlich hat sich seit 1776 am Problem der Ungleichheit in Amerika nicht viel verändert. Die Folgen jedoch sind heute aufgrund der viel größeren Bevölkerungszahl viel schlimmer als je zuvor. Am 4. Juli 1776 umfasste die Bevölkerung der ersten 13 amerikanischen Kolonien ungefähr 2,5 Millionen Menschen. Heute, um die 230 Jahre später, ist die US-Bevölkerung um das 120fache auf 300 Millionen Menschen angestiegen. Diese äußerst hohe Wachstumsrate wird einem umso klarer, wenn man sie mit der aktuellen Bevölkerungszahl der indianischen Ureinwohner vergleicht, die unter 3 Millionen liegt. Aufgrund dieses alarmierenden Bevölkerungswachstums sind die meisten Menschen in unserer heutigen profitorientierten Gesellschaft in ihrem Wert auf bloße Kostenfaktoren reduziert worden. Wenn unsere Arbeitsplätze die Großunternehmer zu viel kosten, werden sie ohne Rücksicht auf die menschlichen Folgen für Millionen von Familien in Amerika einfach wegrationalisiert. Profitmaximierung hat heute eben einen größeren Stellenwert als ein Mensch. Warum sich nur mit einem Profit von Millionen oder Milliarden von Dollars pro Jahr begnügen, wenn es möglich ist, ihn zu verdoppeln oder zu verdreifachen, indem man die örtlichen Arbeitsplätze in Amerika einfach ins Ausland verlagert, wo die Arbeit billiger ist. Auf der globalen Ebene ist das Problem der Ungleichheit noch schlimmer: 20 Prozent der Bevölkerung in den entwickelten Nationen konsumieren 86 Prozent der Weltressourcen. Wie können wir den globalen Kuchen unter einer so schnell wachsenden Familie von über 7 Milliarden Mitgliedern gleich aufteilen? Das ist völlig unmöglich! Und mit unserer aktuellen globalen Geburtenrate von 2,25 Prozent wird jeder Mensch auf der Erde bis zum Jahr 3000 weniger als 2 Quadratzentimeter zum Leben haben (siehe ueberbevoelkerung.at). Das bedeutet, dass der erste logische Schritt zur Lösung des Problems der Ungleichheit darin besteht, eine globale Expertenkommission zu bilden, um wahre Maßnahmen der Geburtenkontrolle zu schaffen, mit dem Ziel, die globale Bevölkerung signifikant zu reduzieren und auf einem Niveau zu halten, auf dem alle Erdenbewohner genug zum Leben haben, damit alle Menschen ein menschenwürdiges Leben führen können. Diese globalen Geburtenkontrollmaßnahmen müssen für alle Länder gleich sein und von allen Völkern genehmigt werden, bevor sie in die Praxis umgesetzt werden. Ein Beispiel für ein solches Programm ist ein Geburtenratencheck im 7-Jahreszyklus, wie er in einem Artikel von Christian Frehner auf figu.org/us/overpopulation/birthrate_check.htm erklärt wird.
 
Laut Artikel 1 und 2 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sind alle Menschen gleich in Würde und Rechten, ohne irgendeinen Unterschied. Das bedeutet, dass kein Mensch wertvoller oder weniger wertvoll ist als ein anderer Mensch, ohne Rücksicht auf alle Unterschiede, wie Geschlecht, Alter, Rasse, Glaube, Bildung, Intelligenz, Fähigkeiten, Können und so weiter ... Alle Menschen sind in Würde und Wert gleich und haben also Anspruch auf die gleichen Menschenrechte, wie das Recht auf gleiche Behandlung und gleiche Achtung als Mensch, das Recht auf gleiche Chancen im Leben, das Recht auf gleiche Bildung, gleiche Krankenfürsorge, gleiche Wohnmöglichkeiten, gleiche Löhne, gleiche Sozialleistungen und so weiter ... Laut Artikel 7 der Erklärung der Menschenrechte sind „alle Menschen gleich vor dem Gesetz und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz“. Das bedeutet, dass die Rechte aller Menschen vom Gesetz gleich geschützt werden müssen.
 
Als Ergebnis der zunehmenden Globalisierung, getrieben von Profitmaximierung, zusammen mit der schnell wachsenden Weltbevölkerung und der Rationalisierung von immer mehr Arbeitsplätzen aufgrund des Fortschreitens von Computer- und Informationstechnologie, (siehe Interview mit Jeremy Rifkin) lässt der Wert eines Menschen täglich nach, und dieser globale Trend wird immer schlimmer, da die globale Geburtenrate explodiert, während der Arbeitsmarkt immer mehr schrumpft. 1995 waren weltweit 800 Millionen Menschen arbeitslos oder unterbeschäftigt, und 2001 stieg diese Zahl auf über eine Milliarde. Wie können wir diesen globalen Trend und seine verheerenden Folgen anhalten? Bestimmt nicht, indem wir ihn einfach ignorieren oder so tun, als ob er nicht existiere! Wir müssen aufwachen und der Wahrheit ins Auge schauen. Wir haben es hier mit einer tickenden Zeitbombe zu tun, genannt Übervölkerung, und wir allein können sie entschärfen und unter Kontrolle bringen, wenn wir endlich beginnen, den gesunden Menschenverstand zu benutzen, mit dem wir geboren wurden, um eine wirksame Lösung auszuarbeiten. Wird dieser Trend nicht umgekehrt und die Überbevölkerung nicht reduziert, werden sämtliche anstehenden Probleme, einschließlich der Ungleichheit, nur unkontrollierbarer und schließlich unlösbar werden. Anstatt gegeneinander um die letzten Ressourcen auf Erden zu kämpfen, lasst uns dieses Problem mit Verstand anpacken und wie vernünftige Menschen lösen. Wir können dies leicht tun, indem wir ein globales Geburtenkontrollprogramm einführen, wie den schon zuvor erwähnten 7-Jahreszyklus Geburtenratencheck. Eine solche Maßnahme wäre eine große Hilfe für uns in unserem Kampf für Gleichheit.
 
Die Gleichheit der Menschen bedeutet auch, dass die Arbeit eines Menschen nicht wertvoller oder weniger wertvoll ist als die Arbeit eines anderen. Alle Arbeit erfüllt eine wichtige Funktion innerhalb der Gesellschaft und ist deshalb von völlig gleichem Wert. Folglich ist die Arbeit eines jeden Menschen ein gleich wertvoller Beitrag für die Gesellschaft, sei es die Arbeit eines Computerspezialisten bei Microsoft oder eines Burgergrillers bei McDonald. Als Gesellschaft sind wir Spezialisten wie Bill Gates zu Dank verpflichtet, wenn wir einen Computer benutzen, während wir den Burgergrillern unserer Nation ebenso verpflichtet sind, wenn wir unterwegs sind und eine schnelle Mahlzeit brauchen. Aber es ist schwer, jungen Leuten beizubringen, dass die eine Arbeit genauso wertvoll ist wie die andere, wenn eine privilegierte Minderheit wie Bill Gates Milliarden von Dollar pro Jahr kassiert, während Millionen von fleißigen amerikanischen Familien es gerade noch über die Runden schaffen. In einer wirklich demokratischen und humanitären Gesellschaft ist es das Recht und die Pflicht jedes verantwortlichen Bürgers, solche Ungleichheit in Frage zu stellen. Denn 37 Millionen arbeitende Amerikaner leben unter der Armutsgrenze, und das ist menschenunwürdig! Wenn alle Arbeit von gleichem Wert ist und als menschenwürdig bezeichnet werden kann, warum sind dann nicht alle Löhne gleich?
 
Die vorherrschende Ungleichheit bei den Löhnen überall in der Welt stammt von der falschen und überheblichen Annahme, dass bestimmte Berufe wertvoller seien als andere, weil sie angeblich mehr Verantwortung oder eine höhere Bildung verlangen. Alle Berufe verlangen jedoch Verantwortung und Sachkenntnis, ob es nun die Arbeit eines Lehrers, eines Bauern oder Musikers ist, oder die eines Schriftstellers, eines Büroreinigers, eines Wissenschaftlers, eines Straßenkehrers, eines Politikers usw. Jeder Mensch erfüllt durch seine Arbeit eine wichtige Funktion in der Gesellschaft und als ein Ganzes betrachtet, ist kein Mensch in der Erfüllung seiner Arbeit mehr oder weniger wertvoll als ein anderer. Deshalb ist keine Arbeit irgendeines Menschen besser, höher, edler, wichtiger, sinnvoller oder wertvoller als die eines anderen. Jede Arbeit ist gleich wichtig und sollte deshalb gleich entlohnt werden.
 
Entscheidend bei der Verrichtung einer Arbeit ist die Bemühung. Deshalb haben alle Menschen die gleiche Pflicht, ihre Arbeit nach bestem Können und Vermögen zu erfüllen. Als Gegenleistung sollten sie gemäß ihrer Bemühung bezahlt werden. Das bedeutet, dass ein Mensch, der seine Arbeit nach bestem Können und Vermögen verrichtet, besser bezahlt werden sollte, als einer, der seine Arbeit weit unter seinem Potential verrichtet. Ein System, das menschliche Bemühung belohnt, wäre gerechter als das heutige System, in dem nur die Leistung belohnt wird, denn keine zwei Menschen haben die gleichen Fähigkeiten und das gleiche Können. Warum sollte ein Mensch, der über geringere Fähigkeiten verfügt, mit einem niedrigeren Lohn bestraft werden, wenn er sein Bestes gibt? Und warum sollte einer, der zu mehr fähig ist, mit einem höheren Lohn belohnt werden, wenn er unter seinem Potential arbeitet? Außerdem wäre ein gerechtes Entlohnungssystem, das auf der Anerkennung menschlicher Bemühung basiert, ein großer Anreiz für jeden Menschen, bei der Arbeit sein Bestes zu geben.
 
Alle Menschen bestimmen selbst den Verlauf ihres Lebens durch ihre Entscheidungen und ihre Taten. Als wahre Menschen sind wir verpflichtet, unser Bestes zu tun, um Ungerechtigkeit zu bekämpfen und unsere Lebenssituation zu verbessern. Da wir allein die volle Verantwortung für all unsere Probleme im Leben tragen, sollte uns allein die volle Macht der Selbstverwaltung überlassen werden, sodass wir selbst die wirksamsten Lösungen für unsere Probleme bestimmen können. Schließlich bedeutet wahre Demokratie die Selbstverwaltung eines Volkes, durch das Volk und für das Volk. Wenn wir als Volk jedoch beschließen, unsere Probleme zu ignorieren, oder erwarten, dass andere Menschen, wie Politiker, sie für uns lösen, werden wir sie nie bewältigen. Die Völker der Vereinigten Staaten sowie aller anderen Länder der Welt können der Ungleichheit, an der sie leiden, sehr leicht ein Ende setzen, indem sie einfach die Kontrolle über ihr eigenes Leben übernehmen und sich selbst regieren. Genau das tun die Schweizer seit ungefähr 150 Jahren (siehe Direkte Demokratie in der Schweiz von Gregory Fossedal auf adti.net/ddis/DDinSwitzer-land_031203.htm sowie direkt-democracy.geschichte-schweiz.ch).
 
Wie können wir zu mehr Selbstverwaltung gelangen? Nun, wir können beginnen, indem wir die Organisation von Volksentscheiden auf allen Ebenen der Gesellschaft unterstützen, sodass alle Menschen ihr Recht ausüben können, über globale, nationale, bundesstaatliche und lokale Anliegen abzustimmen. Auf diese Weise müssen wir als Volk nicht mehr die Aktivitäten von politischen Parteien oder Führern unterstützen, die unsere Interessen nicht mehr vertreten oder den Launen der Großunternehmen nachgeben, die sich eigenmächtig entscheiden, Arbeitsplätze in unseren Städten und Gemeinden wegzurationalisieren. Mit Volksentscheiden auf globaler, nationaler, bundesstaatlicher, Bezirks- sowie lokaler Ebene entscheiden wir, das Volk, und nicht die Politiker, ob wir als Nation in einen Krieg ziehen, ob wir eine bestimmte Steuer billigen, oder ob wir den Großunternehmen erlauben, Arbeitsplätze in unseren Gemeinden wegzurationalisieren. Auf der globalen Ebene entscheiden wir allein, wann und wohin wir unsere multinationalen Friedenskampftruppen schicken, um Frieden in der Welt (siehe „Weltfrieden und Multinationale Friedenskampftruppen“ von Barbara Harnisch und Billy Meier unter Friedenskampftruppen) wiederherzustellen. Die Macht einer Nation verbleibt damit in den Händen des Volkes und nicht bei den Politikern oder irgendwelchen anderen Führern. Unsere Volksvertreter, die sich als weise und kompetente Experten in allen Lebensbereichen ausweisen müssen, werden nur in einer beratenden Funktion dienen, um das Volk in allen Fragen, die es betreffen, aufzuklären. Ihnen wird nur erlaubt sein, dem Volk Vorschläge vorzutragen und sie dann in die Tat umzusetzen, sobald das Volk darüber abgestimmt hat.
 
Mit der Hilfe von Volksentscheiden können wir sogar der Ungleichheit der Löhne ein Ende bereiten. Gerechte Löhne für alle kann man erreichen, indem man einen landesweiten Volksentscheid organisiert, um über diese Frage abzustimmen. Man überlege sich einmal: Wenn wir in den Vereinigten Staaten für einen maximalen Jahreslohn von 120.000 Dollar stimmen würden, könnten Millionen von neuen Arbeitsplätzen geschaffen werden und die Löhne aller Arbeiter auf 50.000 Dollar oder mehr pro Jahr erhöht werden. Dies würde nicht nur die Lebensqualität in Amerika verbessern, sondern darüber hinaus auch ein wirklicher Anreiz für alle Menschen sein, ob jung oder alt, eine Arbeit zu finden und sie nach bestem Können und Vermögen zu verrichten. Ähnliche Volksentscheide ließen sich in allen Ländern der Welt organisieren. Wenn auf globaler Ebene gleiche Löhne etabliert würden, würde dies das schnelle Ende aller Billigarbeit und damit auch der Verlagerung unserer Arbeitsplätze ins Ausland sowie der Ausbeutung der Fremdarbeit bedeuten.
 
Viele einfache Menschen auf dieser Welt haben großartige Antworten auf allgemeine Probleme gefunden, die nur darauf warten, in die Tat umgesetzt zu werden. Tatsächlich ist die Genialität und der Erfindungsreichtum des einfachen Volks der wertvollste Vermögenswert eines jeden Landes. Ich habe von Sekretärinnen, Hausfrauen und Reinigungsfrauen bessere Lösungsvorschläge für viele Probleme unserer Welt und unserer Nation gehört als von den meisten Politikern. Walt Whitman beschrieb das einfache Volk mit den folgenden Worten: Genie ist "weder am besten noch am meisten bei Managern oder gesetzgebenden Gewalten, bei Botschaftern, Autoren, in Schulen, Kirchen oder Sprechzimmern, Zeitungen oder bei Erfindern ... aber stets am ehesten beim einfachen Volk zu finden.“
 
Alle Menschen haben das Recht auf Selbstbestimmung sowie die Verantwortung, sich von allen Formen der Tyrannei zu befreien, um weiterzukommen und all das verwirklichen zu können, wovon freie und souveräne Völker schon immer geträumt haben: Wahre Freiheit, beständigen Frieden und Gleichheit für alle.
 
 
Was ist direkte Demokratie? Zwölf Fragen und Antworten
(Die folgenden Fragen und Antworten stammen von der Kampagne für direkte Demokratie)
 
Frage: Was ist direkte Demokratie?
Antwort: Direkte Demokratie ist eine Regierungsform, unter der wir Bürger über viele Fragen direkt abstimmen, im Gegensatz zur bestehenden repräsentativen Demokratie, in der wir im Grunde genommen für eine politische Partei abstimmen, die alle Entscheidungen für uns trifft.
 
Frage: Sie meinen, es geht um Volksentscheide?
Antwort: Ja, das stimmt, wobei hinzukommt, dass diese Form der Demokratie die Menschen dazu ermutigt, sich mehr um die Angelegenheiten ihrer Gemeinde zu kümmern.
 
Frage: Was stellt die Kampagne für direkte Demokratie dar?
Antwort: Es ist eine Kampagne, die für die Verbreitung der direkten Demokratie arbeitet. Sie arbeitet nicht für irgendein politisches Ziel und ist nicht an irgendeine Partei gebunden. Viele ähnliche Gruppen in anderen Ländern der Welt setzen sich dafür ein.
 
Frage: Aber, warum eine neue Gruppe gründen, wenn man ebenso einfach im Rahmen einer Partei einen Volksentscheid auf den Weg bringen könnte?
Antwort: Weil die Führungen der politischen Parteien die direkte Demokratie zutiefst ablehnen. Schließlich mag es niemand, einen Teil seiner Macht abzugeben.
 
Frage: In Ordnung, aber welche Vorteile bietet die direkte Demokratie?
Antwort: Eine Menge! Zum einen bedeutet es, dass die Wähler nicht nur alle vier bis fünf Jahre über ein Parteiprogramm abstimmen müssen, mit dem sie vielleicht in einzelnen Punkten nicht einverstanden sind. Die direkte Demokratie wird es uns ermöglichen, für Alternativen zu stimmen, mit denen wir einverstanden sind, und Entscheidungen zu verhindern, von denen wir denken, dass sie falsch sind. Es bedeutet, dass es den Politikern nicht mehr möglich sein wird, mit einer Politik fortzufahren, die ein Großteil der Wähler nicht mittragen will. Es bedeutet, dass die Wähler selbst in die Lage versetzt werden, Fragen und Probleme anzusprechen, die die Politiker scheuen oder meiden. Es bedeutet…..........
 
Frage: Moment mal, wollen Sie damit sagen, dass es nicht allein der Regierung überlassen sein wird, Volksentscheide abzuhalten?
Antwort: Das stimmt! Unter einer direkten Demokratie kann jedermann einen Volksentscheid ins Leben rufen, sei es die Regierung oder ein bestimmter Prozentsatz der Wählerschaft, indem sie einen Antrag mit der Frage vorlegt, über die abgestimmt werden soll. Es gibt keinen Grund, warum das Vorbringen der Frage immer in den Händen der Politiker verbleiben sollte.
 
Frage: Bedeutet das nicht immer wieder wählen müssen?
Antwort: Nicht wirklich! In der Schweiz regelt die Regierung alle gesetzgebenden Details, und legt dann die wichtigen Fragen den Bürgern vor, damit sie darüber entscheiden, zusammen mit allen anderen Fragen, die die Wähler selbst aufgebracht haben. Die Wähler stimmen bis zu vier Mal pro Jahr ab, und in der Zukunft wird man das wahrscheinlich von Zuhause aus machen können – elektronisch-digital – , um sich die Mühe zu sparen, jedes Mal zum Wahlbüro latschen zu müssen.
 
Frage: Wollen Sie damit sagen, dass in der Schweiz direkte Demokratie bereits ausgeübt wird?
Antwort: Ja, die Schweizer praktizieren sie schon an die 150 Jahre, und sie funktioniert nicht nur auf der Landesebene sondern auch auf der Ebene der Kantone und Gemeinden. Die Schweizer Bürger haben in der Tat die Kontrolle über ihre Regierung und die örtlichen Räte, nicht umgekehrt. Die Bürger stimmen über wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragen ab, über die Verfassung, Gesundheits- und Umweltfragen und auch alle Fragen des örtlichen Rechts bis hin zur Vergabe von Aufträgen. Und die Schweizer sind nicht die einzigen. In den meisten Demokratien werden von Zeit zu Zeit Volksentscheide abgehalten, in manchen jedoch weit öfter als in anderen. Vor kurzem haben Italien, Australien, Kanada, Frankreich, Dänemark und Irland Volksentscheide durchführen lassen, und über die Hälfte der Staaten in den USA führen sie auf einer regulären Basis durch, als Methode, lokale Probleme zu entscheiden.
 
Frage: OK, all das hört sich gut an, aber bestimmt wissen die Politiker besser als wir, was für das Land gut ist?
Antwort: Das ist sicherlich das, was sie Ihnen sagen werden, aber fragen sie sich selbst: Wenn die Politiker so gut wissen, was für das Land am besten ist, wieso gehen die Parteien immer wieder auf einander los und behaupten, dass jeweils die andere zum Regieren völlig unfähig ist? In Wahrheit können wir Wähler ebenso gut entscheiden wie sie, wenn nicht besser. Erinnern Sie sich mal, dass die Schweizer pro Kopf der Bevölkerung das reichste Land in Europa sind. Sie scheinen also mit der direkten Demokratie nicht schlecht gefahren zu sein.
 
Frage: Aber sind die Verhältnisse hier bei uns nicht völlig anders? Wir haben keine Tradition mit Volksentscheiden.
Antwort: Nein, damals als wir das Frauenwahlrecht bei uns einführten, hatten wir auch keine entsprechende Traditionen dafür! Tradition darf nie eine Entschuldigung dafür sein, Änderungen zu blockieren. Heute sind wir besser gebildet als je zuvor und sogar imstande, uns mit den Politikern kritisch auseinanderzusetzen. Durch die Medien sind wir auch besser informiert darüber, was auf der Welt vor sich geht. Wir sind erwachsen geworden, und es ist an der Zeit, dass wir endlich unsere Entscheidungen selbst treffen.
 
Frage: In Ordnung, aber denken sie an den Druck, der von Lobbyisten, Großunternehmen und ähnlichen Strukturen ausgeht! Werden sie nicht versuchen, das Ergebnis von Volksentscheiden zu beeinflussen?
Antwort: Es gibt ungefähr 220 Millionen Wähler in den USA. So viele Menschen zu beeinflussen, wird wohl kaum möglich sein.
 
Frage: OK, wie kann ich meinen Teil dazu beitragen?
Antwort: Es gibt viele Möglichkeiten! Heute haben wir nur eine Teildemokratie. Global gesehen ist die direkte Demokratie der Weg der Zukunft, aber weil die Regierungsstrukturen so tief in unserer gegenwärtigen Gesellschaft verankert sind, wird eine direkte Demokratie hier in der nahen Zukunft nur Fuß fassen können, wenn wir sie selbst verwirklichen. Direkte Demokratie bedeutet, dass jeder von uns seinen Teil beiträgt. Deshalb sollten wir anfangen, mit oder ohne das Einverständnis der Politiker, dafür zu arbeiten. Weiterführende Informationen über direkte Demokratie können sie unter folgenden Links finden:
 
The Plea for Direct Democracy: voicesfordd.com
• Direct Democracy League: ddleague-usa.net/index.html
• Direct Access Democracy: etches.net
• Worldwide Direct Democracy Movement: world-wide-democracy.net
 
Lasst das Volk entscheiden!................ 
 
Übersetzung: Jurij Walkiw, Deutschland